Sonntag, 28. Juli 2013

"The Wire" [US '02 | Season 1]

Am Ende werden die Drogen weiterhin Hände-reichend vertickt, sind die kleinen und großen Fische immer noch da draußen, warten auf das ganz große Geld oder planen eifrig das profitable Comeback. Das Leben dreht sich weiter. Das eng verzahnte System dreht sich weiter. Baltimore dreht sich weiter. Und fast scheint es so, als hätte das Team um Detective McNulty das Drogen-Karussell lediglich etwas aus seiner unbeständigen Ordnung geworfen, ein wenig an der Oberfläche gekratzt, hinter der sich die wahren, kriminellen Strukturen verbergen. Die Gewinnkette führt bis nach ganz Oben, bis in die Spitze, bis in die eigenen Reihen. Vermutlich. Die Welt in Season 1 als einen Mikrokosmos zu begreifen liegt also nahe. Das große Ganze, die gesamten Ausmaße, alle Hebel in Bewegung setzenden Protagonisten in diesem ambivalenten Spiel um Geld und Macht haben wir noch nicht kennengelernt. Die Kaffee-saufenden Workoholics, die Kellerkinder auf der Polizei-Wache, das herrlich bunte Figurenkabinett des „The Wire“-Teams aber kennen wir nun. Und die „Niggers“ (rassistisch?) aus der Hood, von ganz Oben bis nach ganz Unten, vom Laufburschen zum Family-Leader. Die Gewinner und Verlierer. Die Verbindungen und Zusammenhänge. Das „Game“. Die Regeln. Den Kosmos einer hochinteressanten Serie.  

7/10

4 Kommentare:

  1. Ich kenne die Serie bisher auch noch nicht. Sie steht aber bereit und wartet auf die Sichtung. Insofern schön zu sehen, dass es außer mir auch noch Serienfreunde gibt, die erst jetzt "The Wire" schauen.

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    1. Ich höre oft, "The Wire" sei das bessere "The Shield", was du ja gesehen hast. Deine Meinung wäre also interessant.

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  2. Ziehst du dir die anderen Staffeln auch noch rein?

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    1. Irgendwann sicher, momentan bin ich aber ausgelastet ^^.

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