Montag, 30. September 2013

Zuletzt gesehen: September 2013

"Elysium" [US '13 | Neill Blomkamp] - 4/10

"Die Verurteilten" [US '94 | Frank Darabont] - 6/10

"Da geht noch was!" [DE '13 | Holger Haase] - 1/10

"Spiel mir das Lied vom Tod" [US, IT '68 | Sergio Leone] - 7/10

"Blue Valentine" [US '10 | Derek Cianfrance] - 7/10

"Jerichow" [DE '09 | Christian Petzold] - 6/10

"Die Goonies" [US '85 | Richard Donner] - 4/10

"Das dt. Kettensägenmassaker" [DE '90 | Christoph Schlingensief] - 5.5/10

"Wut" [DE '06 | Züli Aladag] - 3/10

"Margin Call" [US '11 | J.C. Chandor] - 6.5/10

"Flug 93" [FR, US '06 | Paul Greengrass] - 7.5/10

"Twin Peaks" [US '90 | Season 2] - 7/10

"Der Mann, der zuviel wusste" [US '56 | Alfred Hitchcock] - 6/10

"Frenzy" [UK '72 | Alfred Hitchcock] - 6/10

"Über den Dächern von Nizza" [US '55 | Alfred Hitchcock] - 5/10

"Die Vögel" [US '63 | Alfred Hitchcock] - 6.5/10

"Rushmore" [US '98 | Wes Anderson] - 6/10

"The Breakfast Club" [US '85 | John Hughes] - 6/10

"Dirty Dancing" [US '87 | Emile Ardolino] - 6/10

"Der Dialog" [US '74 | Francis Ford Coppola] - 7/10

"The Tree of Life" [US '11 | Terrence Malick] - 8/10

"Unter dem Sand" [FR '00 |  François Ozon] - 5/10

"Summer Wars" [JP '09 | Mamoru Hosoda] - 6/10

"Die Bucht" [US '09 | Louie Psihoyos] - 4/10

"Walkabout" [UK '71 | Nicolas Roeg] - 6.5/10

"Donnie Brasco" [US '97 | Mike Newell] - 5/10

"Die Maske" [US '94 | Chuck Russell] - 8/10

"Ghost World" [US '01 | Terry Zwigoff] - 6/10

"In ihren Augen" [AR, ES '09 | Juan José Campanella] - 5/10

"The Loneliest Planet" [DE, US '11 | Julia Loktev] - 7/10

Mittwoch, 25. September 2013

"Last Life in the Universe" [JP, NL, TH '03 | Pen-Ek Ratanaruang]

Der stille Pedant sortiert ihr Leben, während sie seinem wieder einen Sinn verleiht. Ein dreisprachiges Kommunikations-Gewirr aus dem jeder seinen Nutzen zieht; und das irgendwie auch zu Freundschaft und Liebe führt. Reihen-geschaltetes Suizid-Versagen und Gecko-Metapher. Strick, Knarre, Brücke, Messer. Und immer kommt irgendetwas dazwischen. „Ruang rak noi nid mahasan“ - eine Liebesgeschichte, mehr oder weniger. Vielleicht auch nur ein Film über zwei unterschiedliche Menschen, ohne Liebe. Ein Blut-spratzender Yakuza-Streifen und eine eigenwillige Räuber-Pistole. Er hinter Bücher-Türmen in Monotonie-erstrahlender Tristesse, sie auf einem Schlachtfeld aus fatalen Zwangsbindungen und unerwarteter Verlust-Bewältigung. Natürlich unerwartet. Wortkarg und voller Symbolkraft. Ob schwebende Bücher-Fetzen oder ikonische Sofa-Situation. Ich weiß nicht, ob „Last Life in the Universe“ viel erzählt, aber es fühlt sich gut an.

8/10  

Samstag, 21. September 2013

"Heavenly Creatures" [NZ, UK '94 | Peter Jackson]

Inhaltlich sicherlich nicht ohne Schwächen, dafür aber erneut ungemein virtuos in Szene gesetzt. Selbst hinter kurzen Tagtraum-Sequenzen steckt bei Jackson ein kaum vergleichbares Maß an visueller Ausdruckswut. Diese wunderbar klassische Form des Geschichtenerzählens, ganz ohne Hemmungen zum ausladenden Melodram, hat etwas zeitloses. „Heavenly Creatures“ verbindet Kino in seiner inbrünstigsten Form mit der Aufarbeitung reeller Kriminalgeschichte und einer obsessiven Mädchen-Freundschaft.

Und wieder ist es diese atemberaubend dynamische Kamera ("The Frighteners"), die hier das Tempo bestimmt, sich verheißungsvoll den Protagonisten nähert oder gemeinsam mit einer exzellent arrangierten Soundkulisse in nur wenigen Sekunden jene Form von Suspense evoziert, die sich über den Moment hinaus wie ein nihilistischer Schatten unter weitere Verläufe legt. Der phantastische Überbau stellt die unwirkliche Beziehung der beiden Teenager dabei nur heraus. Und anders als im 15 Jahre später folgenden „Lovely Bones“ verliert sich Jackson selten im Kitsch seiner heiß geliebten Traum-Sequenzen.

Die Betrachtung dieser Freundschaft bedeutet gleichzeitig auch das Betreten fremder Spähren, einer ganz eigenen und schließlich auch sehr konkret visualisierten Märchen-Welt, die ihren ganz eigenen, im Grunde nicht existenten Regeln folgt. Ganz und gar deplatziert erscheint es dann auch nicht, wenn die beiden Protagonistinnen (Melanie Lynskey und Kate Winslet) stellenweise tatsächlich ein wenig wie Satan's jüngste Töchter anmuten.

Dennoch versagt sich „Heavenly Creatures“ einer Verklärung der Tat durch den Subjektivismus der Täterinnen, und obwohl die Sicht auf diese Gesellschaft eine verrückte ist (im buchstäblichen Sinne), eine arg eingegrenzte und zudem überaus egoistische, bewahrt sich Jackson durch differenzierte Figurenkonstellationen eine gesunde, kritische Distanz. An Faszination büßt der Film ausgerechnet bei seinen beileibe nicht schlecht agierenden, aber eben auch nie ganz faszinierenden Hauptdarstellerinnen ein.

Die alles bedeutende Freundschaft, das undurchdringbare Band zweier Existenzen, die aus einer ebenso indoktrinierten, wie prüden Gesellschaftsordnung auszubrechen versuchen, wird nur ausgestellt und in groß angelegter Dramatik bebildert, aber eben nie wirklich ernsthaft artikuliert. Juliet und Pauline bleiben zu weit weg. Der Blick auf die Beiden bleibt der eines Parteilosen, eines Beobachters, der ab und an durch das Fenster schauen darf, aber nie wirklich einen Zugang zu diesen Figuren finden wird. Dennoch vermag „Heavenly Creatures“ zu fesseln und in der surrealistischen Darstellung geteilter Ängste und entdeckter Lust sogar zu verstören.

6/10

Mittwoch, 18. September 2013

"Banlieue 13" [FR '04 | Pierre Morel]

Natürlich ist die Geschichte Rotz, mehr hin-geschissen als alles andere. Aber das ist egal, es kümmert einfach nicht weiter, denn nebenbei ist "Banlieue 13" (grandios-blöder deutscher Verleihtitel: „Ghettogangz“) ein ganz großer Spaß. Saftige Action ist das, Körperkino im aller wahrsten Sinne, auf Zelluloid gebannte Choreographie-Kunst, reinblütigstes Nonstop-Gekloppe, einfach geiler Scheiß - womöglich ein Männerfilm wenn man so will. Ganz besonders die wunderbar anzuschauenden Fähigkeiten seiner Darsteller um Parkour-Ikone David Belle und Cyril Raffaelli weiß Morel ("Taken") dabei unwahrscheinlich elegant und angenehm übersichtlich in Szene zu setzen. Eine Wohltat ist dieses schnelle, wuchtige und gerne auch witzige Stück Film und in seiner strikten Ausrichtung auf großartiges Gehaue und dynamische Verfolgungsjagden so ehrlich wie man es sich nur wünschen kann. Die 81 (!) Minuten vergehen wie im Flug, Dialoge gibt's kaum, nur Sprüche. Dann geht's weiter mit der nächsten Aktion und der nächsten, bis die Welt schließlich gerettet ist. Die seichte Gesellschaftskritik bleibt nettes Beiwerk, aber unübersehbar und der Spaß steht den Protagonisten förmlich ins Gesicht geschrieben. So und nicht anders wird’s gemacht.

6/10

Samstag, 14. September 2013

Star Trek-Retro #2 - Wale, Gott und die Mauer

„Star Trek IV: The Voyage Home“ [US '86 | Leonard Nimoy]

Sie müssen zurück! Zurück in die Gegenwart, um das Schicksal der todgeweihten Erde doch noch zum Guten zu wenden, denn deren ökologischen Versäumnisse drohen sie nun endgültig einzuholen und ihnen ein für alle mal den gar auszumachen. Wegen der Buckelwale natürlich, ist doch klar! - Welch kolossales Fiasko stünde uns mit „The Voyage Home“ ins Haus, hätte man diese Ausgangslage ernst genommen. Und die Möglichkeit bestand, schließlich waren das die 80er. Man beschritt dann aber doch einen anderen Weg. „The Voyage Home“ ist nämlich eine Komödie, eine gute noch dazu. Spock erweist sich als Meister der subtilen Verkleidungskunst, Scotty hämmert auf die „rückständige“ Tastatur ein und Pille verzweifelt am „mittelalterlichen“ Medizinwesen des 20. Jahrhunderts. Mehr noch als seine Vorgänger zeigt Teil 4 die großen Unterschiede zum immer etwas grimmigeren und eskapistischen „Star Wars“-Franchise auf. Rettet-die-Wale, Humor und doch gleichzeitige Ernsthaftigkeit miteinander zu vereinbaren, das schafft wirklich nur „Star Trek“; auch wenn die Möglichkeiten der Zeitreise-Idee nicht einmal ansatzweise ausgereizt wurden - geschenkt.

6.5/10

„Star Trek V: The Final Frontier“ [US '89 | William Shatner]

Achtung Trash-Granate! Ein getriebener Fanatiker schart ahnungslose Beduinen und weite Teile der okkupierten Enterprise-Crew um sich, um dann in den Ursprung allen Seins vorzustoßen. Nach zwei überdurchschnittlichen Nimoy-Arbeiten, übernimmt der Captain nun auch hinter der Kamera endgültig das Ruder. Das muss nicht zwangsläufig einen schlechten Film bedeuten. Shatner, der auch am Drehbuch beteiligt war, erweist sich in sofern zumindest als professioneller Handwerker, der „The Final Frontier“ formal ideenlos, aber sauber in Szene zu setzen weiß. Haarig wird’s immer dann, wenn dieser fünfte Franchise-Wurf versucht eine Geschichte zu erzählen. Die ist nämlich selbst für „Star Trek“-Verhältnisse ziemlicher Blödsinn und gipfelt schließlich mit einer Blitze-verschießenden Lichtgestalt, ehe Super-Ego Shatner auch dem leuchtenden Riesenkopf das Fürchten lehrt. Die sekundäre Klingonen-Bedrohung wirkt zudem deplatziert, die evozierte Figurendynamik oft nur bemüht. Trotzdem wäre es gelogen, würde man behaupten dieser heillos trashige Weltraum-Ausflug versprühe nicht dennoch einen gewissen Charme. 

5/10

„Star Trek VI: The Undiscovered Country“ [US '91 | Nicholas Meyer]

Sichtlich geprägt von den GAU's und Revolutionen im Herzen Europas, erhebt „The Undiscovered Country“ Star Trek erstmals ganz konkret in einen politischen Kontext. Fiktionalisierte Zeitgeschichte sozusagen, deren Integration in den Mikrokosmos "Star Trek" geradezu logisch erscheint. Die Klingonen stecken nach ihrem ganz persönlichen Tschernobyl mitten in der Wirtschaftskrise, die interplanetaren Beziehungen sind zerrüttet und finden schließlich ihre direkte Konfrontation in einem angespannten Arbeitsessen, an dessen Anschluss der Mordanschlag auf den klingonischen Kanzler die Friedensbemühungen endgültig torpediert. Von Shakespeare-Referenzen und Justizdrama in der ersten Hälfte, zum Gefängnis- und Verschwörungs-Thriller in der zweiten - „The Undiscovered Country“ schlägt nach zwei hemmungslos trashigen Vergnügungsfahrten (zum Glück) wieder ernstere Töne an. Am hin-konstruierten Plot-Aufhänger kann man sich stoßen, trotzdem sorgt er für Zug und den nötigen Drive in der Dramaturgie, ehe Meyer das Tempo mit der Gerichtsverhandlung wieder spürbar drosselt. Den Handlungsspielraum anschließend um den Aufenthalt im Strafgefangenenlager zu erweitern, hilft „The Undiscovered Country“ dabei ebenso sehr, wie es ihm schadet, gerät Meyer doch etwas aus der Spur, ehe das konventionelle Finale um den vereitelten Attentatsversuch und die anschließende, schnörkellose Auflösung das Ding effektiv nach Hause fährt. Nostalgisch wird dieser sechste und damit letzte gemeinsame Auftritt der Original-Crew nur zu seinen letzten Minuten und auch da sind es eher die wehmütigen Blicke der Brücken-Mannschaft, die den Abschied schwerer machen als erwartet. Bis zum Morgengrauen und noch viel weiter. Oder so.  

6/10

Donnerstag, 5. September 2013

"Guan yin shan" [CN '10 | Yu Li]

Ein wunderschöner, poetischer Film, dessen Hang zum mitreißenden Melodram durch die Augen dreier junger Menschen geradezu logisch erscheint. Angesiedelt im Großstadtstrom der Millionenmetropole Chengdu, vor dem Hintergrund einer nationalen Erdbeben-Katastrophe, die jedoch alsbald die Perspektive ganz persönlicher Katastrophe einnimmt. Eine Perspektive, die uns erst das ganze Ausmaß solcher Tragödien erahnen lässt. Ein Film voller musikalischer, darstellerischer und thematischer Facetten; einer dieser Filme von denen man sich tragen lässt – von diesen großen und kleinen Bildern, den perfekt photographierten Landschaftspanoramen, der Elektrizität, der Stille, den Blicken und Gesten, der warmen Umarmung, der treibenden Musik. „Guan yin shan“ eröffnet einen dieser raren, wahrhaftigen Einblicke in das moderne China; den Blick auf eine Jugend, die nichts von der unseren unterscheidet; in der gute Freunde Blödsinn machen, naiv die Gleise entlang-tänzeln, schreien, feiern, saufen oder einfach den Kopf nach hinten legen und den Wind durch ihre Haare fahren lassen.

8/10  

Sonntag, 1. September 2013

Zuletzt gesehen: August 2013

"Kriegerin" [DE '11 | David Wnendt] - 5/10

"Bin-jip" [JP, KR '04 | Ki-duk Kim] - 5/10

"The Man from Earth" [US '07 | Richard Schenkman] - 4/10

"Clerks" [US '94 | Kevin Smith] - 4/10

"Jarhead" [US '05 | Sam Mendes] - 5.5/10

"Unten am Fluß" [CA, UK '78 | Martin Rosen] - 7/10

"Sucker Punch" [US '11 | Zack Snyder] - 5/10

"Science of Sleep" [FR '06 | Michel Gondry] - 6/10

"Human Nature" [FR, US '01 | Michel Gondry] - 4/10

"The Boss Of It All" [DK '06 | Lars von Trier] - 5.5/10

"Top Gun" [US '86 | Tony Scott] - 1/10

"RoboCop" [US '87 | Paul Verhoeven] - 7/10

"Ekel" [UK '65 | Roman Polanski] - 7.5/10

"Das Leben ist schön" [IT '97 | Roberto Benigni] - 7/10

"Cars" [US '06 | John Lasseter] - 6/10

"Super 8" [US '11 | J.J. Abrams] - 5.5/10

"A Tale of Two Sisters" [HK, KR '03 | Jee-woon Kim] - 8/10

"Sein Name ist Mad Dog" [US '93 | John McNaughton] - 6/10

"Mother" [KR '09 | Joon-ho Bong] - 6/10

"David wants to fly" [DE '10 | David Sieveking] - 5/10

"Auf der Flucht" [US '93 | Andrew Davis] - 5/10